Endlich ist es soweit und unser Kaminofen steht im Wohnzimmer, im Vorfeld galt es allerdings einige Vorarbeiten zu erledigen. Für eine ordnungsgemäße Montage eines Kaminofens ist es unabdingbar die Standfläche des Kaminofens und den direkten umliegenden Bodenbeläge feuerfest zu gestalten. Aus Gründen des Brandschutzes muss der Bodenbereich zu den Seiten mindestens 30 Zentimeter und nach vorne mindestens 50 Zentimeter feuerfest gestaltet sein.
Da unser Bodenbelag im Wohnzimmer Laminat ist, mussten wir hier tätig werden und uns etwas in unseren Augen ansprechendes überlegen. In den meisten Fällen wird hier auf eine Glasplatte als Bodenschutz zurückgegriffen, aus optischen Gründen kam dies für uns nicht in Frage. In meinen Augen wäre es einfach zu ärgerlich gewesen wenn sich beim fegen, wischen oder Staub saugen irgendwelcher Schmutz unter die Glasplatte schiebt und man zum reinigen den Kamin abbauen müsste. Da der Kamin nahe an unserem Durchgang zum Esszimmer steht, war es uns ebenfalls wichtig eine Stolperfalle welche durch eine Glasplatte zwangsläufig entsteht zu vermeiden.
- Brilliantes Klarglas 800°C hitzebeständig
- Bis 500 kg Belastbar
- ESG Sicherheitsglas
- Fasettenschliff an der Außenkannte
- 6mm oder 8mm stark
Zuletzt aktualisiert am 22. April 2017 um 08:33 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Aufgrund unserer Anforderungen an die Kaminofen Bodenplatte rund um den Kamin blieben uns nicht sonderlich viele Möglichkeiten und wir entschieden uns dazu das Laminat auszuschneiden und Fliesen ins Laminat einzulassen. Wie wir das genau gemacht haben versuche ich für alle die ähnliches planen verständlich zu erklären. Aufgrund der geplanten Position des Kaminofens war es nicht möglich das Laminat hochzunehmen und ich musste mit der Tauchkreissäge den entsprechenden Ausschnitt aussägen. Dies hat den Vorteil das das Laminat am Übergang zu Fliese zu 100% gerade ist!
Bauanleitung: Fliesen ins Laminat einlassen
Benötigten Ausschnitt definieren
Im ersten Schritt muss der benötigte Ausschnitt auf dem bereits verlegten Laminat markiert werden. Hierfür ist es wichtig sich im Vorfeld klar zu sein welches Format die gewünschte Fliese haben soll und in welchem Muster diese verlegt wird. Zu der gesamten Fliesenbreite kommt nun noch die breite der Fugen und die breite der eventuell zu verlegenden Übergangsleiste hinzu.
In meinem Fall waren dies in der Breite 600mm x 3 (Fliesen) + 3 x 4mm (Fugen) + 2 x 10mm (Edelstahlleiste) + 2 x 2mm (Dehnungsfuge) = 1836 Millimeter. Die Tiefe wird genauso ermittelt.
Ausschnitt aufzeichnen
Da ich das bereits verlegte Laminat nicht mit einem Edding bemalen wollte, habe ich die Markierungen mit Malerkrepp aufgebracht, das hat den Vorteil das man Korrekturen auch ohne Terpentin durchführen kann. Mit Hilfe der Bosch PLL 5 Laserwasserwage, meinem Bosch PLR 25 Laserentfernungsmesser und einem einfachen Eisenwinkel ging das ganze in wenigen Minuten.
Vorbereitungen für das Aussägen
Mein Werkzeug der Wahl um das bereits verlegte Laminat auszusägen war die Dremel DSM20 Kompakttauchsäge welche mir von Dremel damals im Zuge des Produkttests zur Verfügung gestellt wurde. Aufgrund der einstellbaren Tiefe und ihrer verhältnismäßig geringen Größe also das perfekte Werkzeug für diesen Einsatzzweck. Um einen sauberen Anschlag zu haben an welcher ich das Gerät führen kann, habe ich ein Aluminium Profil mit doppelseitigem Klebeband auf dem Boden befestigt. Dies lässt sich später wieder bequem und ohne Rückstände entfernen.
Laminat aussägen
Das eigentliche Aussägen des Laminats geht mit der Tauchkreissäge zügig vonstatten. Eingestellt auf eine Schnittiefe von 8 Millimetern wurde das Laminat problemlos durchtrennt und ich konnte es nach oben hin aus dem Ausschnitt entnehmen. Lediglich das letzte Stück zur Wand hin und in den Ecken des Ausschnitts musste ich mit dem Stechbeitel und einem scharfen Teppichmesser nacharbeiten.
Kernbohrung
Da wir uns dazu entschieden haben die Zuluft für den Kaminofen über den Stutzen für externe Verbrennungsluft aus dem Keller zu holen, musste noch eine Kernbohrung in den darunter liegenden Kellerraum erfolgen. Da eine Kernbohrmasachine nicht unbedingt zur Standard-Ausrüstung eines Heimwerkers gehört, haben wir dies von einer örtlichen Firma vornehmen lassen. Wo der gute Herr mit den großen Gerät schonmal im Wohnzimmer stand, hat er auch gleich das Loch für den Rauchrohr Anschluss in den Kamin gebohrt. Auch wenn das zur Kühlung der Bohrkrone notwendige Wasser eine ordentliche Sauerei gemacht hat, ist das Ergebnis mehr als zufriedenstellend.
Doppelwandfutter in der Wand installiert
Um die später zu verlegenden Fliesen nicht unnötig zu verschmutzen habe ich als nächstes das Doppelwandfutter im Kamin befestigt. Hierfür habe ich die Kernbohrung im Kamin damit der feuerfeste Mörtel später richtig hält gereinigt und befeuchtet. Dann habe ich die Bohrung am Anfang satt mit feuchtem Schamottmörtel gefüllt und das Doppelwandfutter mit einem großen Hammer eingeschlagen. Die 162mm Bohrung war wirklich passgenau für das von mir verwendete Wandfutter. Mit dem übrigen Mörtel habe ich die Seitenwände der Kernbohrung sauber verputzt und mit den Händen glatt gestrichen. Zum Schluss schnell noch einen Lappen in das Wandfutter damit das Wohnzimmer durch den Kamin nicht auskühlt.
Putzen und grundieren
Nun geht es an die Vorbereitungen für das eigentliche verlegen der Fliesen, ich habe alles gereinigt und den Estrich danach mit Haftgrund bestrichen. Der Haftgrund sorgt dafür das der Fliesenkleber später nicht zu schnell abbindet und sich satt mit dem Estrich verbindet. Nichts wäre ärgerlicher als eine sich später im laufe der Zeit lösende Fliese.
Übergangsschienen kürzen
Die von mir gewählten Übergangsschinen aus Edelstahl waren nur in einer Länge von 250 Zentimetern zu haben, also musste ich diese selber passend schneiden, aufgrund der Masse meiner Fliesenplatte von 180 x 120 Zentimeter kam ich mit zwei Schienen so ziemlich genau hin. Geschnitten habe ich diese in einer Gehrungslade mit einer Hand Eisensäge. Auf so sichtbaren Elementen wäre ein Kratzer im Edelstahl welcher bei einem Winkelschleifer schnell entstehen kann unverzeihlich.
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Fliesen legen
Vor dem verlegen der ersten Bodenfliese habe ich die Übergangsschinen mit einem Batzen Fliesenkleber am Boden befestigt und mit der Wasserwaage sauber ausgerichtet. Dann konnte es auch schon mit dem verlegen der Fliesen losgehen. Angefangen habe ich an einer im Raum stehenden Ecke, so hätte ich bei einem Messfehler die Fliesen an der Wand noch entsprechend unauffällig kürzen können. Als Fliesenkleber habe ich Flexkleber verwendet da dieser wie es der Name bereits vermuten lässt flexibel ist. Temperaturschwankungen durch den Kaminofen sollten so nicht so schnell zu Schäden führen. Nachdem die Fliesen verlegt waren, wurde allen Familienmitgliedern ein Flugverbot erteilt um den Fliesenkleber in Ruhe aushärten zu lassen.
Verfugen
Am nächsten Tag war der Fliesenkleber so weit fest das ich mit dem Verfugen beginnen konnte. Hierfür habe ich die Fugenmasse laut Anleitung angerührt und die Fugen verteilt. Nachdem die Masse angezogen war habe ich diese mit einem nassen Schwammbrett begradigt und überschüssige Masse entfernt. Als Fugenmasse habe ich ebenfalls ein flexibles Produkt gewählt um auch hier Rissbildung durch thermische Bewegung in den Fliesen zu vermeiden. Nachdem die Masse durchgetrocknet war hiess es putzen putzen und noch mehr putzen.
Dehnungsfuge anlegen
Der letzte Schritt war es die Fuge zwischen Laminat und Edelstahlleiste mit beigem Silikon auszufüllen. So kann das Laminat weiterhin arbeiten aber aus dem Kaminofen austretende Asche und sonstige Schmutz kann nicht eindringen. Da der Estrich in unserem Wohnzimmer alles andere als sauber gelegt ist, werde ich die Fugen mit der Zeit wohl des öfteren erneuern müssen.
Fertig, die Fliesen liegen!
Das ganze war nun nicht wirklich wenig Aufwand aber das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen! In einem späteren Artikel geht es dann um das Aufstellen des Kaminofens! Eins kann vorweg gesagt werden, besorgt euch Helfer, jede Menge Helfer!
Hi, ich habe genau das gleiche vor und mich würde interesieren, welche Übergangsschienen (Fabrikat, gekauft bei)ihr verwendet habt. Ich suche quasi eine Schiene die den Holzboden umlaufend runterhält und unter den Fliesen eingeklebt wird.
Danke schon mal für eine Antwort.
Hallo Heiko,
welches Fabrikat die Übergangsschiene hat kann ich gar nichtmehr sagen, allerdings drückt die von mir verwendete Schiene das Laminat nicht runter sondern liegt nahezu plan an. Die Lücke habe ich mich Silikon in Fußbodenfarbe ausgefüllt um dem Laminat noch ein wenig Freiraum zu lassen. Da ich keine Kante haben wollte habe ich mich gegen die oben liegende Schiene entschieden.
Ok, danke für die Info.
Übrigens hast du eine schöne Seite, werde ich gerne öfter besuchen.
Hallo Hauke
Ich würde ja gerne mal wissen, welcher Laminat das ist. Der würde mich sehr imteressieren
Grüsse Oliver
Gute Frage, das kann ich dir leider nicht sagen, das Laminat ist noch ein Überbleibsel vom Vorbesitzer