Da ich in diesem Jahr, genau wie im letzten Jahr, für meine Chili-Pflanzen nur mein Chilibeet im Garten zur Verfügung habe, ich es bei der Aussaat allerdings maßlos übertrieben habe, müssen nun platzmäßige Alternativen her. Am liebsten wäre es mir ja gewesen ein weiteres Beet, in Form eines Hochbeets, anzulegen. Leider wissen wir selber noch nicht so recht in welche Richtung sich unser Garten zukünftig entwickeln wird, daher fällt ein festes Hochbeet vorerst flach. Keine wirkliche Alternative zum festen Hochbeet sondern eher ein Kompromiss sind in meinen Augen große Pflanzkübel welche sich am Ende der Saison oder unter Umständen auch mittendrin umstellen lassen. Die fertigen Blumenkübel aus Kunststoff kamen für mich nicht wirklich in Frage.
Das ich diesen Pflanzkübel selber baue versteht sich natürlich von selbst! Als Basis dient hier ein rechteckiger 90 Liter Mörtelkübel von welchen ich noch einige, übrig geblieben von der Kellerwandsanierung, ungenutzt im Keller stehen habe. Beim Arbeiten mit Putz oder Beton sind mir die runden Kübel einfach lieber.
Da ein lieblos in die Ecke gestellter Mörtelkasten optisch nicht unbedingt meinen Idealvorstellungen entspricht, muss dieser entsprechend verkleidet werden. Meine Materialwahl viel auf Douglasie Rauspund welchen unser örtlicher Toom Baumarkt sogar grad im Angebot hatte. Im übrigen das gleiche Holz wie schon bei unserem selbst gebauten Sandkasten zum Einsatz kam! Optisch wird es so schonmal in unseren Garten passen.
Holz Pflanzkübel Bauanleitung
[content_box title="verwendete Maschinen"]
Bosch PEX 300 Exzenterschleifer
Steyr Kappsäge
Einhell BT-TS 1500 Tischkreissäge
Bosch PSB 18 LI-2 Akku Schlagbohrschrauber
[/content_box]Wie bei den meisten meiner kleineren Projekte mache ich mir im Vorfeld des Baus, abgesehen von der Wahl des Materials, relativ wenige Gedanken. Das Projekt entwickelt sich während der Bauphase solange bis es das Bild welches in meinem Kopf umherschwirrt trifft. Meine Frau Manch einer mag dies chaotisch nennen, ich nenne es kreativ!
Das benötigte Material
Die Materialliste ist relativ kurz, da ich, abgesehen vom Douglasie Holz, den Rest bereits im Fundus habe, richtet sich meine Materialauswahl hiernach. Für alle die das Projekt nachbauen möchten, folgt nun eine kleine Liste. Die jeweils benötigte Menge hängt immer von der geplanten Größe ab.
- 90 Liter Mörtelkasten
- 1,5 Quadratmeter Douglasie Rauspund
- 9 Meter Dachlatte
- Holzleim
- Spax Schrauben
- Holzöl
Mörtelkübel ausmessen
als erstes muss der Mörtelkübel natürlich vermessen werden um zu wissen wie viele Douglasie Bretter mit welcher Länge benötigt werden. Der Mörtelkasten fasst 90 Liter und hat die Maße 72 x 42 x 30 cm. In der Länge und der Tiefe wird der Pflanzkübel 8 Zentimeter größer damit ich noch die Möglichkeit habe mit Holzlatten eine Innenkonstruktion zu erstellen.
Zuschnitt der Douglasie Nut & Feder Bretter
Da ich den Kübel auf vier Beinen stehen haben möchte, plane ich die acht an den Ecken befindlichen Bretter rund 15 Zentimeter länger als die übrigen zu sägen. Die Restlichen erhalten eine Länge von 36 Zentimetern, so habe ich nach oben und unten noch genug Luft den Kübel zu stützen.
Die Bretter für den oberen Rahmen schneide ich erst zum Schluss wenn der eigentliche Pflanzkübel fertiggestellt ist. So habe ich die Möglichkeit eventuelle Ungenauigkeiten zu kaschieren und kann mir letztendlich ein genaues Bild davon machen wie der fertige Kübel aussehen wird.
Bei diesem Schritt wurde mir wieder einmal bewusst, dass meine rund 20 Jahre alte Kappsäge ihre besten Zeiten bereits lange hinter sich hat. 90° auf der Skala sind einfach nicht immer 90°! Vor allem wenn die Arretierung nicht wirklich arretiert entwickelt ein Projekt so eine ungeahnte Eigendynamik!
Montage der Eckelemente
Die Füße des Pflanzkübels bestehen aus in einem 90° Winkel verschraubten und verleimten Douglasie Brettern. Für eine saubere Kante habe ich hier an jeweils zwei langen Brettern an der Tischkreissäge die Nuten und Federn abgetrennt. Da ich es bevorzuge Schraubköpfe möglichst unsichtbar zu halten, entschied ich mich bei der Verschraubung für Sacklöcher, neudeutsch Pocketholes!
Diese werden von Innen mittels einer speziellen Bohrlehre angebracht und bieten eine verhältnismäßig stabile Holzverbindung. Zusätzlich zur Verschraubung wurden die Seitenteile noch mit wasserfestem Holzleim verleimt.
Testmontage des Pflanzkübel
Bevor nun alle Teile miteinander verleimt werden, habe ich alles einmal lose zusammengesteckt um sicherzustellen das auch alles so passt wie ich es mir vorgestellt habe. Hier macht sich ein großer Werktisch wieder einmal bezahlt, auf einer klassischen Werkbank wäre es ungleich komplizierter geworden.
Auf den ersten Blick sieht es doch bereits ganz gut aus!
Der Pflanzkübel Zusammenbau
Nachdem sich im trockenen Zustand alles als passend bewiesen hat, konnte ich damit beginnen die Langen Seiten des Pflanzkübels zu montieren. Hierfür habe ich die Nuten der einzelnen Bretter mit Leimaufgefüllt und zügig alle Teile zusammengesteckt.
Nach dem zusammenstecken habe ich eine kleine Schraubzwinge genommen und die komplette Seite ein wenig unter Druck gesetzt. So wird die Leimverbindung stabiler und die Lücken zwischen den einzelnen Brettern kleiner.
Als nächstes habe ich ein paar alte Dachlatten welche eigentlich bereits fest als Brennholz eingeplant waren auf die Innenlänge des Pflanzkübels zurechtgeschnitten und jeweils oben uns unten zur Verstärkung eingeschraubt. Auf diese Weise wurde jedes Brett ob und unten mit noch einmal mit jeweils zwei Schrauben befestigt. So konnte ich dank passender Schrauben von Innen schrauben und es gab wieder keine von assen sichtbaren Schraubköpfe.
Die kurzen Seitenteile
Nachdem der Leim auf den langen Seiten ausgehärtet war, habe ich beide langen Seiten mit den kurzen Seite verbunden. Dies funktioniert genau wie auf den langen Seiten mit Leim, Schraubzwingen und Dachlatte.
Damit der Mörtelkübel später schön Fest im Pflanzkübel hängen kann, habe ich die obere Lattung aufgedoppelt und zusätzlich zwischen den beiden Latten-Ebenen Metallwinkel verbaut.
Der Mörtelkasten
Nun konnte der Mörtelkasten zum ersten mal eingehängt werden. Passt perfekt! Mit der oberen Bördelung hängt er satt auf den Latten. Um die Stabilität zu testen haben mein Sohn und ich es uns im eingehängten Mörtelkübel bequem gemacht. Hält perfekt. Um auszutesten ob wir eventuell sogar auf eine untere Abstützung verzichten können, sind wir wie die Wahnsinnigen im Kübel auf und ab gesprungen. Es scheint alles zu halten!
Da wird im Pflanzkübel später Chilis anbauen möchten und kein Biotop anlegen wollen, habe ich den Boden des Mörtelkübels mit etlichen rund 1,5 Zentimeter Löchern versehen, so kann überschüssiges Gieß- und Regenwasser nach unten ablaufen. Über die Löcher kommt dann hinterher eine Drainageschicht aus grobem Kies.
Die obere Randabdeckung
Da der Rand von oben noch etwas, nennen wir es seltsam, aussieht, habe ich noch einen Rahmen gebaut welcher vorerst lose aufliegt. eventuell werde ich diesen später noch mit ein oder zwei Haken von Innen fixieren. Für den Bau des Rahmens habe ich vier Douglasie-Bretter mit einem 45° Winkel versehen und von unten wieder mittels Pocketholes verschraubt. Hier hat sich wieder einmal gezeigt das meine Kappsäge nicht sonderlich genau sägt und ich musste einiges nacharbeiten. Dank meines Tellerschleifers waren die Winkel allerdings recht schnell korrigiert.
Der Rahmen ist insgesamt 3 Zentimeter länger und breiter als der Pflanzkübel selber, so steht er überall ein wenig über. Dies wirkt in meinen Augen optisch um einiges ansprechende und sollte später draußen im Garten ein guter Konstruktiver Holzschutz sein. Regenwasser läuft so nicht über die komplette Außenhülle hinab.
Oberfläche schleifen & weiss ölen
Zum Schluss wurde der Pflanzkübel mit dem Bosch PEX 300 AE Exzenterschleifer einmal komplett abgeschliffen. Da der Pflanzkübel draussen stehen wird, darf er ruhig ein wenig rustikaler wirken. Daher habe ich hier lediglich mit einer 80er Körnung geschliffen.
Die Innenseite wurde mit einem farblosen Holzöl von Adler behandelt, bei der Außenseite habe ich auf bewährtes gesetzt. Nachdem ich bei meiner selber gebauten Holzkiste aus beinahe Brennholz so gute Erfahrungen mit dem weissen Adler Legno Öl gesammelt habe, habe ich dieses Öl auch für die Außenflächen des Pflanzkübels verwendet.
Ich mag diesen leicht weissen Look mit der durchschimmernden Holzmaserung einfach!
- rustikaler Pflanzkasten aus Kiefernholz kesseldruckimprägniert, daher langlebig inklusive Geotextil
- Größe: S
- Gewicht: 16.270 kg
Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2016 um 12:22 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Mein Fazit zum Eigenbau Pflanzkübel
Insgesamt hat mich der Bau dieses Pflanzkübels rund 25 Euro gekostet. Günstige Holz Pflanzkübel gibt es zwar auch bereits in dieser Preisklasse, doch sind diese in der Regel aus billigem Fichtenholz gefertigt. Wo genau der Kübel letztendlich stehen wird, wird sich in den nächsten Tagen zeigen, ich freue mich jedenfalls schon darauf wenn die ersten meiner Chilis den Weg in den Kübel finden. Ich plane 3 unterschiedliche Chilisorten dort hinein zu pflanzen.
Hallo Hauke!
Prima Projektidee, gerade jetzt zum Frühling! Nebenbei ist sie auch noch schnell umzusetzen, günstig, sieht super aus und mit SPAX wirst Du noch lange Freude an Deinem Pflanzenkübel haben.
Beste Grüße,
Dein SPAX-Team
Super Projekt!
Ich habe auch noch so einen Maurerkübel im Keller stehen.
Da wir dieses Jahr auch ein zusätzliches Hochbeet anlegen wollen, passt Deine Idee gut in unser Gartenkonzept.
Vielen Dank für den tollen Beitrag und die Inspiration!
Herzliche Grüße
Frank
Falls die Kiste mal der Witterung ausgesetzt wird:
„…Der Rahmen ist insgesamt 3 Zentimeter länger – Holzschutz…“
Das funktioniert besser mit einer umlaufenden Ausführung als Wasserschenkel.
Wasser kriecht überall hin.
Auch die senkrechten Bretter würde ich unten schräg absägen (von innen), um
dem Wasser nicht die Möglichkeit zu geben, die Schnittfläche zu benetzen, sondern
an der äußeren Spitze gleich abzutropfen.
Ebenso lassen eingelassene (Messing-)Schrauben als Sohlen die vier Standfüsse
bei Feuchtigkeit schnell abtrocknen.
Hallo Herbert, vielen Dank für deine Hinweise
Hallo, ein sehr schöner Blumenkübel.
Werde ich natürlich nachbauen. Was ich anders machen werde: Nut und Feder an den Beinen gerade sägen und die obere Abdeckung mittels Leisten schön befestigen. Ich habe eine Flachdübelfräse und genug Flachdübel, so muss ich keine Schrauben nehmen muss. Meine Frau hat sich Ihr Kunstwerk angeschaut und für das nächste Jahr gleich mehrere bei mir bestellt.
Streichen muss sie aber selber, weil ich das hasse.
Also nochmals vielen Dank für Ihre Anregung.
Gruss Hartmut
Hallo Hauke,
habe gerade ein ähnliches Projekt unmgesetzt; allerdings aus alten Holztüren. Dein Blumenkübel gefällt mir sehr und ist m.E. zum Nachbau zu empfehlen. Mach weiter so.
Viele Grüße
Karl-Heinz